Junge Stadt in alten Mauern
Galerieplatz

News

Vitale Innenstädte 2022


Einkaufen ist nach wie vor Grund Nummer 1 für den Besuch der Innenstadt – weitere Einrichtungen ziehen aber ebenfalls Besucher an.

Die Innenstadtstudie „Vitale Innenstädte 2022“ des IFH KÖLN untersucht zum fünften Mal die Attraktivität deutscher Stadtzentren, 2022 wurde erstmals auch Waiblingen untersucht.

Wie steht es um deutsche Innenstädte? Was motiviert Besucherinnen und Besucher zu einem Innenstadtbesuch – insbesondere nach dem Einschnitt durch die Coronapandemie? Diese und weitere Fragen stellt das IFH Köln in der alle zwei Jahre erscheinenden Untersuchung „Vitale Innenstädte“, für die im vergangenen Herbst rund 69.000 Passant:innen in 111 deutschen Innenstädten aller Größenordnungen interviewt wurden. Unterstützt wurde die Untersuchung von der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e. V. (bcsd), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB). Waiblingen hat sich über die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft WTM an der Umfrage beteiligt.

Durchschnittlich bewerten die Besucher:innen die bundesdeutschen Innenstädte mit der Schulnote Gut. Die Besucherfrequenzen in den Citys konnten nach den Einbußen in den ersten Jahren der Coronapandemie wieder zulegen, erreichen aber noch nicht wieder das Niveau von 2019. Einkaufen ist dabei weiter Besuchsmotiv Nummer eins. Doch rücken zunehmend auch andere Besuchsgründe in den Vordergrund – in besonderer Weise gilt dies für gastronomische Angebote. Das zeigt sich auch an den Verbesserungswünschen der Passant:innen: Innenstädte sollen ein Begegnungsort sein und zum Verweilen einladen, aber auch Shoppingangebote und Kunst- und Kultur sowie Gastronomie sind laut der Befragten wichtige Ansatzpunkte, um Städte attraktiver zu gestalten.

Die Waiblinger Innenstadt wird durchschnittlich mit der Note 2,6 bewertet. Als besonders positiv wird das Gastronomie- und Dienstleistungsangebot hervorgehoben, ebenso wie Gebäude/Fassaden, Wege, Plätze, Sitz- und Verweilmöglichkeiten sowie Sicherheit und Sauberkeit.

Auch in Waiblingen ist Einkaufen das Besuchsmotiv Nummer eins. Direkt dahinter werden die Motive Gastronomie, Behördengang/Arzt/Arbeit und Verweilen/Sightseeing genannt.

An sechs Tagen (Donnerstage und Samstage) wurden an unterschiedlichen Plätzen der Waiblinger Innenstadt über 600 Passant:innen befragt.

Es ist nicht die erste Befragung der WTM zum Einkaufsverhalten und der Waiblinger Innenstadt. Erstmals wurde aber an der bundesweiten Studie „Vitale Innenstädte“ teilgenommen, so dass auch ein bundesweiter Vergleich möglich ist. Viele Erkenntnisse sind nicht neu, das eine oder andere Ergebnis lässt aber aufhorchen. Erfreulich ist, dass die Befragten in keiner der Kategorien die Waiblinger Innenstadt als schlecht bewertet haben. Explizit positiv bewertet werden die gute ÖPNV-Erreichbarkeit der Innenstadt und die Fußgängerfreundlichkeit, auch wenn nach wie vor die meisten Besucher per PKW in die Innenstadt kommen.

Nicht überraschend ist, dass Einkaufen nach wie vor an erster Stelle steht. Auch mit Blick auf die Ergebnisse der Bürgerbefragung der Stadt Waiblingen braucht es aber den Blick auf den gesamten Nutzungsmix, denn für die nachrückenden jüngeren Generationen hat Einkaufen nicht mehr den gleichen Stellenwert wie für die Babyboomer. Der Handel braucht neue Frequenzpartner. Das ist auch eine Erkenntnis der kürzlich veröffentlichten „Deutschlandstudie Innenstadt“. Hier ist Waiblingen aus Sicht der WTM gut aufgestellt. Ärztliche Versorgung, Behörden, Gastronomie und attraktive Plätze werden explizit positiv bewertet und sind Stärken der Innenstadt. Aber auch Kultur, die Talaue und die Innenstadt als Arbeits- und Wohnraum sind Stärken, die vorhanden sind und die es immer wieder darzustellen gilt.

^
Download