Veranstaltung

Kafkas Fragment handelt vom jungen Karl Roßmann, von den Eltern ins Ausland geschickt, nachdem er ein Dienstmädchen geschwängert hat. Noch bevor er den amerikanischen Boden berührt, begegnet er seinem Onkel, der ihn nach Hause mitnimmt. Dort trifft er dessen Geschäftspartner, die ihn gegen den Willen des Onkels am gleichen Abend in ihr Landhaus einladen. Der enttäuschte Onkel verbietet Karl daraufhin die Rückkehr, und so beginnt für Karl ein Weg ins Ungewisse. Dabei lernt er die Landstreicher Robinson und Delamarche, später auch die exzentrische Sängerin Brunelda kennen, die ihn mehrere Male ausnutzen werden. Er wird eingesperrt, überwältigt und verprügelt. Doch er lernt, dass dies im Vergleich noch ein leichtes Leben ist. Gutmütig und resigniert fügt sich Karl seinem Schicksal. Seine letzte Etappe ist ein Naturtheater in Oklahoma, in das er nicht als Schauspieler, wie er zuerst glaubt, sondern als technischer Mitarbeiter eintreten wird. Alles andere als ein amerikanischer Traum.

In seinem Debütroman von 1912 behandelt Kafka große Themen: Ungerechtigkeit, Verzweiflung, Lebensirrtümer und Abhängigkeit. Sein Protagonist Karl ist auf einer ständigen Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Auswegen und Neuanfängen.

Die Veranstaltung wird von der Stadtbücherei Waiblingen mit einer Medienausstellung begleitet.