Junge Stadt in alten Mauern

Gestaltungskonzept zum neuen Dorfplatz in Neustadt und zur Straßenraumgestaltung im Sanierungsgebiet „Neue Ortsmitte Neustadt“

Die Verkehrs- und Freiflächen in der historischen Ortsmitte Neustadt sollen neu gestaltet und die  technische Infrastruktur erneuert werden. Zudem wird ein neuer Dorfplatz vor dem Neubau der Senioreneinrichtung mit Räumlichkeiten für die Ortschaftsverwaltung auf dem Areal des früheren Rathauses entstehen. Der Dorfplatz trägt zu einer lebendigen Ortsmitte bei und soll multifunktional genutzt werden können. Es wird unterschiedliche Aufenthaltsmöglichkeiten geben, wie Sitzstufen und einen schattenspendenden Bereich mit Pergola. Außerdem bietet eine große offene Freifläche die Möglichkeit, Veranstaltungen durchzuführen. Diese umfassende Neugestaltung ist ein Teil des städtebaulichen Sanierungsverfahrens „Neue Ortsmitte Neustadt“.

Detaillierte Informationen zur Erneuerung der technischen Infrastruktur in den Straßen des Sanierungsgebiets, zum geplanten Fernwärmeausbau, und zu den einzelnen Bereichen des Gestaltungskonzepts der öffentlichen Verkehrs- und Freiflächen mit Dorfplatz finden Sie unterhalb des Fotos auf dieser Seite.

Chronologie des Projekts

Am 25. Juli 2023 wurde das Gestaltungskonzept bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung in der Mensa der Friedensschule Neustadt vorgestellt. Während der Informationsveranstaltung konnten Anregungen zu den Plänen abgegeben werden. Im Anschluss fand im Zeitraum vom 26.07. bis 10.09.23 eine öffentliche Auslegung statt. Ideen und Anregungen konnten über eine Online-Pinnwand abgegeben werden. Am 14. Dezember 2023 wurde der überarbeitete Entwurf zum Gestaltungskonzept im Gemeinderat beschlossen. Der Baubeschluss soll Anfang 2024 im Gemeinderat gefasst werden. Sobald die konkrete Planung feststeht, werden wir die betroffenen Anwohner über die Baumaßnahmen und den zeitlichen Bauablauf informieren.

Pläne und Erläuterungstexte:

- Lageplan zur Platzneugestaltung des Dorfplatzes (pdf) und Erläuterungstext (pdf)

- Gesamtlageplan zum Gestaltungskonzept der öffentlichen Straßenräume (pdf)

Änderungen und Ergänzungen in den Plänen aus der durchgeführten Bürgerbeteiligung

Es sind Anregungen während der Bürgerinformationsveranstaltung am 25.07.23 und der öffentlichen Auslegung mit Online-Pinnwand vom 26.07. bis 10.09.23 eingegangen, die zu Änderungen und Ergänzungen im Entwurf des Gestaltungskonzepts geführt haben. Im nachfolgenden Text werden alle Änderungen und Ergänzungen kurz vorgestellt.

Die Behandlung der eingegangenen Anregungen aus der Bürgerbeteiligung können Sie der nachfolgenden Sitzungsvorlage zur Gemeinderatssitzung vom 14.12.23 entnehmen.

- Sitzungsvorlage mit Behandlung der eingegangenen Anregungen OR Neu 018/2023 (pdf)

Nr. 1: Öffentliche Stellplätze beim Spielplatz im Unterdorf

Mit der vorgeschlagenen Anordnung der öffentlichen Stellplätze können im Vergleich zu den bisherigen 5 Stellplätzen, 7 Stellplätze untergebracht werden.

Die untergenutzte öffentliche Restfläche nördlich der bisherigen Stellplatzanordnung wird in die vorgeschlagene Planung der Stellplatzfläche miteinbezogen. Zusätzlich kann in der Nordwestecke zwischen den Stellplätzen ein Baum gepflanzt werden. Die Zugangsmöglichkeit zum privaten Garten des Grundstücks Hintere Gasse 27 ist berücksichtigt. Zur stärkeren Begrünung des Gebiets und zur Wahrung der Privatsphäre wird zwischen dem privaten Außenbereich des Grundstücks Im Unterdorf 44 und der Stellplatzfläche eine Hecke auf öffentlichem Grund gepflanzt.

Nr. 2: Platzvorfeld der Martinskirche mit Stellplätzen in der Straße Im Unterdorf

Die vorgeschlagene Planänderung geht aus Abstimmungen mit der Kirche hervor. Bis zum Ende des Zugangswegs zu den Gebäuden Im Unterdorf 12 und 14 sowie zum Eingang in die Kirche wird ein einheitlicher Straßenbelag entsprechend des Straßenbelags in den umliegenden Straßen um das Kirchengrundstück herum verwendet. Der vordere Zugangsbereich zur Kirche wird freigestellt. Hierfür wird der geplante neu zu pflanzende Baum nach Osten in die Gebäudeflucht der Gebäudeecke von „Im Unterdorf 14“ versetzt. Die bisherige Bank mit rückliegender Mauer wird durch eine Bank unterhalb des Baumes ersetzt. Die Mauer entfällt. Der Schaukasten der Kirche wird nach vorne direkt an den Straßenrand gerückt. Im Gegenzug soll der vorhandene Stromkasten von der Straße abgerückt werden und etwas unauffälliger im Zugangsbereiches des rückwärtigen Weges vor der Kirchenfassade angeordnet werden.

Vor dem Gebäude Im Unterdorf 19 werden die öffentlichen Stellplätze so angeordnet, dass sie sich komplett auf öffentlicher Fläche befinden und zusätzlich zum Schutz der bestehenden Bebauung um einem 50 cm breiten Schrammbord von der Bebauung abgerückt sind. Die auf der gegenüberliegenden Straßenseite derzeit vorhandenen Senkrechtparker können nicht beibehalten werden, da sonst für den Fußgängerverkehr kein Raum mehr zur Verfügung steht. Der Behindertenstellplatz bleibt vor dem Gebäude Im Unterdorf 14 erhalten.

Nr. 3: Stellplätze gegenüber dem Dorfplatz in der Straße „Beim Rathaus“

Der Behindertenstellplatz rückt nach Süden neben die Stellplätze für Elektromobilität, so dass mobil eingeschränkte Personen, die den Stellplatz nutzen, den Dorfplatz auf direktem Weg erreichen können.

Nr. 4: Straße „Rank“

Der Rank wird im oberen Abschnitt asphaltiert. Ein Pflasterbelag würde sich aufgrund des stärker geneigten Geländes durch die Fahrzeugbewegungen schneller verschieben.

Erneuerung der technischen Infrastruktur in den Straßen

Im Zusammenhang mit der geplanten Neugestaltung der Verkehrs- und Freiflächen ist eine umfassende Ertüchtigung/Erneuerung der technischen Infrastruktur vorgesehen.

Diese umfasst:

- Die Verlegung eines neuen Oberflächenwasserkanals, um besser gegen Starkregenereignisse gewappnet zu sein und die Menge des Fremdwassers auf der Kläranlage zu reduzieren

- Die Ertüchtigung des bestehenden Schmutzwasserkanals, der bestehenden Wasser- und Gasleitungen wo erforderlich

- Die Verlegung von Stromkabeln für die Hausanschlüsse der Gebäude, um mittelfristig die bisherige Stromversorgung mittels Dachständern abzulösen

- Die Verlegung von Glasfaserkabeln für die Kommunikation

- Die Verlegung von Fernwärmeleitungen im Unterdorf, wie bereits in einer der vorherigen Sitzungen vorgestellt.

Fernwärmeausbau

Zur Fernwärme wurden die Gebäude- und Grundstückseigentümer bereits von uns informiert und haben ein separates Schreiben erhalten, bei dem es um eine Abfrage zur Mitwirkungsbereitschaft der Fernwärmeabnahme geht.

Link zur Homepage Stadtwerke www.stadtwerke-waiblingen.de

Gestaltungskonzept der öffentlichen Verkehrs- und Freiflächen

Im Zuge der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Neue Ortsmitte Neustadt“ ist vorgesehen, die Verkehrs- und Freiflächen im Sanierungsgebiet neu zu gestalten. Die Gestaltung mit verschiedenen Oberflächenmaterialien steigert die Attraktivität des Ortsbildes und die Funktionalität des Straßenraumes im Unterdorf. Durchlässige Oberflächenbeläge insbesondere für die Platzflächen beim Rathausgelände tragen zu einer besseren Versickerung des Oberflächenwassers bei. Im Zuge der Neugestaltung der Freiflächen soll auch der Spielplatz im Unterdorf eine Aufwertung erfahren.

Dorfplatz beim Rathausgelände (gelber Bereich im Luftbild oben)

Im Zusammenhang mit dem geplanten Bauvorhaben „Neue Ortsmitte Neustadt“, das die Neubebauung des Balaton-Areals mit vier Mehrfamilienhäusern sowie den Neubau eines Seniorenheims mit 30 Pflegeplätzen, neuen Räumlichkeiten für die Ortschaftsverwaltung und betreuten Wohnungen auf dem Areal des früheren Rathauses umfasst, soll ein neuer Platz vor dem Seniorenheim die Aufenthaltsqualität erhöhen und dem Wunsch der Bürgerschaft nach einem Dorfplatz Rechnung tragen. Die Beschreibung zur neuen Gestaltung des künftigen Dorfplatzes beim Rathausgelände ist dem detaillierten Erläuterungstext zu entnehmen.

Abschnitt Friedhofstraße bis Martinskirche im Unterdorf (rosa Bereich im Luftbild oben)

Die Gestaltung der Straßen im Sanierungsgebiet wird in drei Abschnittsbereiche gegliedert. Aufgrund der nahe gelegenen Schule und der Martinskirche im Unterdorf ist der Straßenabschnitt Friedhofstraße bis zur Martinskirche mit Durchfahrtsverkehr stärker frequentiert als die restlichen Straßen im Unterdorf. Daher wird für den gesamten Abschnitt die Trennung von Fahrbahn und Gehweg empfohlen, um die Verkehrssicherheit insbesondere für Fußgänger zu erhöhen.

Die Friedhofstraße wird neu geordnet. Bislang bestehen schmale Gehwege auf beiden Seiten, ein Parkstreifen und eine schmale Fahrbahn, die nur für PKW-Verkehr ausreichend bemessen ist. Lkws (z.B. Müllfahrzeuge und Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr) müssen aufgrund der schmalen Fahrbahn den angrenzenden Gehweg mitbenutzen. Zukünftig soll ein durchgängiger Gehweg von 1,50 m Breite auf der Südseite hergestellt werden, um die Sicherheit insbesondere für die Schulkinder der nahgelegenen Schule zu erhöhen und den Gehweg auch für Personen mit Kinderwagen oder Rollator besser nutzbar zu machen. Der schmale Gehweg auf der Nordseite entfällt zugunsten eines Schrammbords, der Verbreiterung des Gehwegs auf der Südseite und der Verbreiterung der Fahrbahn, die zukünftig auch für LKW ausreichend bemessen ist. Außerdem werden die einzelnen Stellplätze auf der Fahrbahn markiert, um eine geordnete Durchfahrt insbesondere für Rettungsfahrzeuge zu gewährleisten. Zur Reduzierung der Fahrzeuggeschwindigkeit wird eine Fahrbahnverschwenkung durch einen abschnittsweisen Wechsel der Parkierung von der Nordseite auf die Südseite der Friedhofstraße kurz vor der Einmündung der Torstraße vorgenommen.

Gegenüber dem künftigen Dorfplatz soll nördlich der Straße „Beim Rathaus“ eine Neuordnung der Gehweg- und Parkierungsflächen erfolgen. Bislang besteht ein nicht barrierefreier Gehweg auf Höhe der Gaststätte „Goldener Ochsen“ an der Grenze zu den Privatgrundstücken, Parkierung in Form von Längs- und Senkrechtparkern und ein schmaler Gehweg zwischen Parkplätzen und Fahrbahn. Zukünftig sollen die Parkplätze gebündelt als Senkrechtparker angeordnet werden und der Gehweg in ausreichender Breite barrierefrei vor den Stellplätzen entlanggeführt werden. Dadurch wird auch das Queren der Fahrbahn zum neuen Dorfplatz hin für Fußgänger erleichtert. Darüber hinaus werden 2 Stellplätze für E-Mobilität und ein weiterer Stellplatz für Carsharing angeboten sowie ein Behindertenstellplatz in entsprechender Breite zur Verfügung gestellt.

In der Neustadter Hauptstraße soll auf Höhe der Bäckerei die Linksabbiegespur in Richtung Friedhofstraße aufgelöst und durch eine mit Bäumen bestandene Verkehrsinsel mit einer Querungshilfe für Fußgänger ersetzt werden.

Die vorhandene Bushaltestelle in Fahrtrichtung der Waiblinger Innenstadt soll auf Höhe des Platzes verlegt werden, um vor allem für Senioren kurze Wege zur neuen öffentlichen Mitte Neustadts und zum Seniorenheim zu ermöglichen. Die gewonnene Freifläche am Altstandort der Bushaltestelle soll als Stellplatzfläche für Pkw zur Verfügung stehen.

Das vorgeschlagene Neuordnungskonzept für den Abschnitt Friedhofstraße bis zur Martinskirche im Unterdorf soll sich auch in der Gestaltung der Oberflächenbeläge widerspiegeln, in dem die Fahrbahn asphaltiert und die Gehwegbereiche gepflastert werden sollen.

Straßen und Gassen im Unterdorf (blauer Bereich im Luftbild oben)

Die weiteren Straßen im Unterdorf sind als Anliegerstraßen eher weniger häufig frequentiert. Die einzelnen Gassen sind aufgrund der geringen Straßenbreiten und der dichten historischen Bebauungsstruktur oft beengt, separate Gehwege sind bereits im Bestand nur in kurzen Teilabschnitten als Fragmente vorhanden. Fußgänger teilen sich zwangsläufig den öffentlichen Straßenraum mit dem Fahrverkehr. Daher wird die Ausführung einer Mischverkehrsfläche vorgeschlagen. In den einzelnen Straßen und Gassen des Unterdorfs sollen kleinere Restflächen, die sich nicht als Stellplatz eignen und sich auch nicht im Fahrbereich des Straßenraums befinden, begrünt und bepflanzt werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und im Sinne des Klimaschutzes einen Beitrag zur Entsiegelung von Flächen zu leisten. Für die Mischverkehrsflächen wird ein Betonpflaster vorgeschlagen.

Straßenumfeld der Martinskirche im Unterdorf (grüner Bereich im Luftbild oben)

Das Straßenumfeld der Martinskirche soll ebenfalls als Mischverkehrsfläche ausgebildet werden und zusammen mit dem Platzbereich der Kirche und dem Brunnenplatz einen einheitlichen Natursteinpflasterbelag erhalten. Durch die einheitliche und hochwertige Gestaltung soll das Umfeld der Kirche mehr in den Fokus rücken und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.

Die genaue Materialität der Straßenbeläge wird in der Ausführungsplanung konkretisiert.

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